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Vereinsnews – Bericht zur Verabschiedung von Friedhelm Barmeyer

Unter dem Leitsatz „Ehre wem Ehre gebührt“ wurde der langjährige Präsident Friedhelm Barmeyer am vergangenen Freitag, den 25. April 2014 in einem höchst feierlichen Akt von einer großen Zahl kapellener Schützen und von vielen Ehrengästen aus dem grevenbroicher Stadtgebiet öffentlich aus dem Vorstand des Bürger-Schützen-Vereins Kapellen/Erft (BSV) verabschiedet. Vorausgegangen war eine mehr als 20 Jahre dauernde Vorstandstätigkeit – die letzten 11 Jahre davon als Präsident an der Spitze des BSV -, die er auf eigenen Wunsch genau 23 Wochen zuvor mit seinem Nichtantritt bei den Vorstandsneuwahlen im Rahmen der BSV-Jahreshauptversammlung am Freitag, den 15. November 2013 beendete.

Die gebührende Verabschiedung war durch den BSV-Vorstand, insbesondere von Oberst Heinz-Willi Otten und Geschäftsführer Jürgen Darmochwal von langer Hand geplant worden. Sie umfasste einen Aufmarsch der kapellener Schützen, Ehrengäste und Musiker zum Haus der Familie des ehemaligen Präsidenten Barmeyers an der Rilkestraße, einen großen Zapfenstreich und einen anschließenden Umtrunk mit traditionellen Musikstücken und Laudationen auf den Protagonisten des Abends.

Die Verabschiedung begann pünktlich um 20Uhr an „Hages Eck“. Dort fanden sich mehr als 200 aktive Schützen aus allen Korps des kapellener Regiments ein, die vom Tambourkorps „Frisch auf“ Kapellen, der Bundesschützenkapelle Neuss sowie vom Grenadierfanfarenkorps musikalisch begleitet wurden. Flankiert von Fackelträgern setzte sich die Ehrenformation um 20.15 Uhr zur Familienresidenz von Friedhelm Barmeyer in Bewegung.

Nach einer kurzen Frontabnahme durch Oberst Heinz-Willi Otten und den scheidenden Präsidenten marschierte die Ehrenformation zum Schützenbaum, wo sie sich dem Anlass entsprechend korpsweise aufstellte – die Fackelträger standen links und rechts aufgereiht neben dem eigens aufgestellten Podest auf dem Friedhelm Barmeyer mit seiner Familie und den Ehrengästen das Spektakel beobachten konnte.

Am Schützenbaum, wo bereits viele kapellener Bürger und auch ein paar auswärtige Gäste auf die Ehrenformation mit dem Protagonisten warteten, begann der höchst festliche Teil mit einer Serenade. Die individuell gewählten Musikstücke „Erinnerung an Walzerkönig“, „Hootenanni“ und „Radetzki Marsch“ wurden von der Bundesschützenkapelle Neuss, die eigens mit zwei Kesselpauken angetreten war in hoher musikalischer Qualität vorgetragen. Auf das Kommando des Obristen Otten „Großer Zapfenstreich“ schloss sich eben dieser vorgetragen durch „Frisch auf“ der Serenade unmittelbar an. Der außergewöhnliche Festakt auf der Straße wurde von allen anwesenden Gästen mit einem großen Beifall honoriert.

Nach dem Zapfenstreich zog die Ehrenformation in den großen Festsaal der Gaststätte „Glasmacher Poschen“, wo Ex-Präsident Barmeyer mit dem Marsch „Alte Kameraden“ eingespielt wurde. Der amtierende Präsident Edmund „Eddy“ Feuster begann den offiziellen Teil im Saal mit der Begrüßung der Ehrengäste und schloss die Begrüßungen mit Friedhelm Barmeyer selber ab.

Dem Reigen der Begrüßungen schloss sich ein ausgiebiger Rückblick auf das bisherige Leben Friedhelms an. Eddy stellt in seinem Rückblick das außerordentliche, proaktive und unermüdliche Engagement Friedhelms im Laufe seines Schützenlebens heraus: „ Friedhelm Barmeyer hat zweifelsohne Großes für den Bürger Schützen Verein und damit auch für Kapellen geleistet.“ „Wenn Friedhelm etwas anfängt, dann macht er ganz oder gar nicht.“ Anhand dieser beiden beispielhaften Aussagen aus Eddys Laudatio ließ sich Friedhelms Vorstandstätigkeit äußerst charakteristisch zusammenfassen. Mit Aussagen wie „er ist Kümmerer und Macher zugleich“ oder auch „er hinterlässt große Fußstapfen“ machte Eddy zugleich deutlich, dass Friedhelm mit seiner Erfahrung eine große Lücke im Vorstand und damit auch im gesamten Verein hinterlässt.

Den Worten von Eddy, die mit einem donnernden und lang anhaltenden Applaus der anwesenden Schützen „an die gesamte Familie Barmeyer“ beendete, schloss sich die Laudatio von Grevenbroichs erster Bürgerin, Frau Ursula Kwasny, an. Auch sie, die Friedhelm bei verschiedenen Veranstaltungen und nicht zuletzt in unzähligen gemeinsamen Kutschfahrten im Rahmen des kapellener Schützen- und Heimatfestes kennenlernen durfte, stellte Barmeyers außerordentliches und vorbildliches Engagement heraus. Mit Friedhelm verließe ein „beeindruckender Repräsentant, der mit ganzer Kraft für das Brauchtum eintritt und auch ein Vorbild für die Jugend ist“ den Vorstand des Bürger Schützen Vereins in Kapellen.

Der Bürgermeisterin schloss sich Laudator Markus Odenthal als Vertreter der befreundeten Vereine an. Markus Odenthal stellte Friedhelms Fähigkeit heraus, persönliche Bande zu knüpfen sowie Menschen zum Handeln und zur Übernahme von Verantwortung zu motivieren.

Schließlich betrat ein sichtlich gerührter und angesichts der großen Worte sogar „verwirrter“ („kann ich mit all den Worten gemeint gewesen sein?“) ehemaliger Präsident die Bühne. Er bedankte sich für das tolle Bild, die tolle Vorbereitung, den reibungslosen Ablauf und die große Anteilnahme aller Schützen und Gäste, die zu diesem großartigen Abschied beigetragen haben. In seiner abschließenden Rede machte Friedhelm Barmeyer deutlich, dass der Bürger-Schützen-Verein trotz des hohen zeitlichen Aufwands stets ein Hobby geblieben sei, das ihm zu jeder Zeit viel Freude und großen Spaß gemacht hätte. Dabei ließ er nicht unerwähnt, dass ihm die Entbehrungen, die seine Familie in seiner Zeit im Vorstand in Kauf genommen hat, sehr wohl bewusst gewesen seien. Für diese bedankte er sich ausdrücklich bei seiner Frau Gaby, die ihn jederzeit aktiv begleitet hat und ohne die nicht viel gelaufen wäre, wenn sie ihm nicht den Rücken frei gehalten hätte, und seinen beiden ebenfalls schützenfestbegeisterten Kindern Bernadette und Sebastian.

Naturgemäß kam Friedhelm Barmeyers Rückblick nicht ohne eine persönliche Annekdote aus. Als Beispiel dafür, wie schützenfestbegeistert und –orientiert das Leben in der Familie Barmeyer zuweilen verlief, berichtete er von einer Aussage seiner Schwiegertochter, die ihm nach einer gewissen Eingewöhnungsphase in der Familie Barmeyer verwundert erklärt hatte, dass die Zeitrechnung in dieser Familie etwas anders ginge. Denn während in „normalen“ Familien stets in Wochen und Kalenderjahren gerechnet und das Jahr geplant wird, rechnet man in der Familie Barmeyer stets in "Wochen vor" bzw. "Wochen nach Schützenfest" und in "dem Jahr in dem XY König war" bzw. "YZ den Vogel runter geschossen hat". Dieser persönliche Schwank aus dem Leben der Familie Barmeyer verdeutlichte abschließend authentisch, aus welcher schützenfestlichen Beigesterung Friedhelm stets Kraft für die zehrenden Aufgaben im BSV gezogen hat.

Weitere Fotos von der Verabschiedung finden Sie hier.

SW